Helgoland ist frei – Neubeginn mit der Hummerfischerei

Serie von Erich-Nummel Krüss zum 60. Jahrestag der Freigabe Helgolands1

Nach unserer Evakuierung am 20./21.April 1945 fanden wir zunächst Unterschlupf bei einer älteren Dame in Esingen bei Tornesch, Kreis Pinneberg, aber schon im Oktober bekamen wir, das heißt meine Eltern und ich, Quartier bei Verwandten meiner Mutter in Otterndorf/NE. Nun waren wir schon wieder etwas näher an der Nordsee und an Helgoland heran. Für meinen Vater war das das Wichtigste überhaupt.

Der Autor erklärt im Museum Helgoland die Funtionsweise eines Hummerkorbes. (*)

Unser Helgoländer Boot, die Eta Elisabeth, hatte den Angriff am 18. April 1945 einigermaßen heil überstanden. Es wurde auf der Werft Sietas in Kranz überholt und mit einer Kajüte versehen, so dass mein Vater, Harlich Krüß und sein Neffe, mein Cousin Richard Hornsmann, wieder daran denken konnten, für den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sorgen und fischen wollten. Vor allen Dingen Hummerfischen in der Nähe der Insel. Weiterlesen

  1. am 1. März 1952

Helgoländer Adressbuch 1889

Im Jahre 1889 berichtet die Helgoländer Chronik1 über einem tragischen Unfall dreier Helgoländer Lotsen, die in der Nähe der Austernbank ums Leben kamen. Es ist ein Jahr bevor Helgoland in den Besitz des deutschen Kaiserreichs übergeht und auf der Insel leben etwa 2.000 Insulaner.

Zeitgenössische Ansicht von Helgoland. © Museum Helgoland

Haupterwerb der Helgoländer bleibt die Schellfisch- und Hummerfischerei, sowie das Lotsenwesen nach der Elbe, Eider und Weser, obwohl Helgoland als Kurbad immer beliebter wird und sich dadurch viele neue Erwerbsmöglichkeiten ergeben, worauf das Helgoländer Adressbuch von 1889 hindeutet. Es erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn es fehlen einige Namen alteingesessener Helgoländer Familien. ENK Weiterlesen

  1. Erich-Nummel Krüss, Herausgeber: Museum Helgoland

Jasper Emil Nickels

Serie: Helgoländer Biografien

Jasper Emil Nickels.
Foto: Museum Helgoland

Geboren wurde Jasper Emil Nickels am 18. Mai 1869 auf Helgoland, gestorben ist er am 9. Okto­ber 1944, ebenfalls auf Helgoland. Seine Eltern waren der Fischer Peter Jasper Nickels und Dorothea, geb. Asmus Pauls. Peter Jasper ist 1878 beim Fischfang auf See geblieben. Helgoland gehört zum Zeitpunkt der Geburt von Jasper Emil Nickels als Kronkolonie zu Großbritannien und alle Insulaner waren britische Staatsbürger.

Nachdem er wegen einer Knieverletzung zur Behandlung nach England geschickt wurde, ließ er sich nach der Genesung im Alter von 15 Jahren in der Royal Navy registrieren1. Seine Dienstzeit führte ihn unter anderem auch nach Ostafrika, wo er im Februar/März 1893 mit dem britischen Kanonenboot „Mosquito“ auf dem Nyassa-See den Sklavenhändler Liwondi jagte, der Eingeborene vom oberen Shire River in die Sklaverei verkaufen wollte. Nach dieser erfolgreichen Aktion war Liwondis Macht zerstört. Weiterlesen

  1. Registriernummer: 127811

Patronymische Helgoländer Familiennamen

Inschrift auf Grabplatte.

Im 16. und 17.Jahrhundert bildeten die männlichen Vornamen die Grundlage für sehr viele Helgoländer Familiennamen, die so genannten Patronymika.

Dem Vornamen des Vaters wurde ein genetivischer Zusatz – die Endung „s“ oder „sen“ – beigefügt. Dem Familien­forscher bereitet diese Praxis das große Probleme, da der Nachname von Generation zu Generation wechselte. ENK

Beispiel für Namensgestaltung

  • Ayke Payens
  • Paul Aykens
    (Sohn von Ayke Payens)
  • Pay Pauls
    (Sohn von Paul Aykens)
  • Peter Payens
    (Sohn von Pay Pauls)
  • Nummel Peters
    (Sohn von Peter Payens)

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