Düne wird von Insel getrennt

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“ von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Helgoland, 1649.Abb.: Museum Helgoland

Helgoland, 1649.
Abb.: Museum Helgoland

Über das Leben und Treiben der Helgoländer in der zweiten Hälfte des 17. Jahrunderts besitzen wir eine Reihe weiterer Berichte von Zeitgenossen. Es gibt eine Fülle von Urkunden und Berichten, die uns ein gutes Bild vom damaligen Zeitgeschehen geben. Unsere Insel sah damals ja noch etwas anders aus als heute. Die Karte aus dem Jahre 1649 zeigt uns das mit Wohnhäusern und einer Kirche bestandene Oberland. Der nicht bebaute Teil wurde zum großen Teil als Weide genutzt für viele Schafe und einige Kühe, von denen am Anfang des 18. Jahrhunderts immerhin 50 Stück gezählt wurden. Das Vieh musste angepflockt werden, damit es nicht aus der Klippe fiel. Hier gab es dann auch viele Schreber­gärten, in denen Kartoffeln und Gemüse sowie vor allem Gerste angebaut wurde. Man weiß, dass 1764 nicht weniger als 300 Tonnen Gerste geerntet wurden. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Raue Zeiten und raue Sitten

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“ von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Krüss Bierhalle (Symbolbild).Grafik: Museum Helgoland

Krüss Bierhalle (Symbolbild).
Grafik: Museum Helgoland

Es waren raue Zeiten und es herrschten raue Sitten wie die alten Urkunden bezeugen. So beschwerten sich die Helgoländer im Jahre 1624 bei ihrem Fürsten über den Kapitän Hans Adolf Hoyer:

„Wir armen Unterthanen auf dem hilligen Lande müssen Euch klagen durch dieses Mittel, dass wir das Schreiben von Hamborch an Euch schicken und unser Elend vermelden, wie erbärmlich der Capptain Hoyer hier mit uns umgeht und unsere Weiber und Kinder zu Schanden bringet mit seiner Hurerei und notzüchtigt sie mit Gewalt, welches wir armen Leute leiden müssen. Wenn solchen Eure Fürstl. Gnaden nicht strafen will, so müssen wir den Kerl mit seinen Soldaten und bösem Anhange totschlagen, denn sie tun uns großen Aerger und wir wollen sie hier nicht länger leiden“.

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  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Zahl der Bewohner steigt an

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“ von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Anlandung am Südstrand (Symbolbild).Grafik: Museum Helgoland

Anlandung am Südstrand (Symbolbild).
Grafik: Museum Helgoland

Es begann die Zeit, aus der noch viele Urkunden und Dokumente in den verschiedenen Archiven vorhanden sind. Für eine kleine Insel wie Helgoland höchst beachtenswert, wenn man dazu noch die geringe Zahl der Bewoh­ner berücksichtigt.

Im Jahre 1550 hat die Insel nach Angaben seines Commendanten Bruck nur etwa 300 Einwohner gehabt. Im Jahre 1615 ist Helgoland gar so schlecht bewohnt gewesen und hat die Zahl mit Frauen und Kindern nicht über 200 Personen ausmachen können. (hier soll die Pest entsetzlich gewütet haben).

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  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Eigene Wiesen und Weiden in Utholm

VON OTTO-ERWIN HORNSMANN1

teaser_christian_III_of_DenmarkChristian III. von Dänemark und
Norwegen, um 1550.
Abb. gemeinfrei

Helgoländer Fischer werden sich kaum direkt an den Heringsfang im größeren Maße beteiligt haben, zumal sie kein Absatzgebiet gefunden haben dürften, weil alle Küstenländer und Küstenstädte dazu ihre eigenen Flotten eingesetzt hatten. Aber sie vermieteten den Fremden Wohnraum und Grundstücke und leisteten Dienste aller Art. Sie fuhren als Besatzung auf den großen Schiffen, erlernten den Fischfang nach den neuesten Methoden mit modernen Fanggeräten und konnten sich sicherlich nach und nach eigene große Boote anschaffen. Es war eine kurze Glanzzeit für sie, aus der berichtet wurde, dass Helgoländer eigene Wiesen und Weiden in Utholm besessen hatten. So wird be­richtet, dass …Eyderstedter und andere vom festen Lande ihre benötigten Gel­der von Helgoländern erleihen konnten. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors