Vierter Teil einer Serie von Erich-Nummel Krüss
zum 60. Jahrestag der Freigabe Helgolands
Wir fischten weiterhin Hummer auf Norden und Steingrund zusammen mit anderen Helgoländer Fischern und kamen nicht mehr allzu oft in die Nähe der Insel. Man ging einfach auf der Nordsee vor Anker wenn es Nacht wurde. Wer schon mal nachts auf offener See auf einem ankernden Schiff schlafen wollte, weiß, wie diese Nachtruhe aussieht! Wurde das Wetter allzu schlecht, dann suchten wir uns in Lee der Insel einen geschützteren Platz, immer der Gefahr von Übungsangriffen ausgesetzt.
© Museum Helgoland
Einmal ankerten wir in der Nähe der Düne bei der Aade, suchten Schutz vor einem starken westnordwestlichen Wind. Unser Hittfatt, der Hummerkasten, mit dem gesamten Fang der letzten Tage, hatten wir achteraus gebunden. Wir lagen schon lange in der Koje, als es brummte. Aus Sorge, zu dicht bei ihrem Bombenziel zu liegen, versuchten wir, so schnell wie möglich unseren Ankerplatz zu verlassen, aber das Hittfatt musste erst übernommen werden und der Anker gehievt. In dieser Zeit flog die Royal Air Force einen kompletten Tiefangriff auf die Insel, schoß mit Leuchtspurmunition und warf Brandbomben. Obwohl es eigentlich auf Helgoland nichts mehr gab, was brennen konnte, war die ganze Insel im rotem Feuer und man konnte die Piloten im Tiefflug in ihrem Cockpit sitzen sehen. Weiterlesen →