Vor 70 Jahren: Die Zerstörung Helgolands am 18. April 1945

Von Erich-Nummel Krüss

Die Bombardierung aus der Perspektive der Angreifer. Foto: Museum Helgoland

Die Bombardierung aus der Perspektive der Angreifer. Foto: Museum Helgoland

Der 18. April 1945 war der schicksal­hafteste Tag in der Geschichte Helgo­lands und seiner Insulaner. Denn vor 70 Jahren, drei Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde die Insel Helgoland von 981 Bombern der britischen Royal Air Force in drei Wellen angegriffen und innerhalb einer Stunde und 44 Minuten in Schutt und Asche gelegt. Obwohl das Überleben der Insulaner in den Schutz­räumen nicht gefährdet war – es starben 128 Personen, darunter 12 Zivilpersonen – waren es zwei nicht enden wollende grauenvolle Stunden in den Bunkern. Das immer wieder heran rollende Grollen der Angriffswellen, die Erschütterungen des Felsens, der Lichtausfall, das Schreien und Weinen von Kindern und Erwachsenen werden alle Beteiligten nie vergessen. Als der Alptraum vorüber war und die Bunkertüren geöffnet wurden, wusste man, denn der Geruch der Trümmer und die riesigen Staub­wolken ließen es erahnen: Die Insel war total verwüstet. Weiterlesen

Aus der Zeit um 1700: Nachricht von der Insul Helgeland

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“
von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Der Hengst-Hamilton-Point. Zeitgenössische Darstellung. Grafik: Museum Helgoland

Der Hengst-Hamilton-Point. Zeitgenössische Darstellung. Grafik: Museum Helgoland

Der Herr Lieutenant Böttcher, Oberbefehlshaber der Schleswigschen Besatzungsmacht auf der Insel, hatte sicherlich nicht sehr viel Arbeit mit seinen 12 Soldaten und wir sollten ihm dankbar sein, dass er seine Dienstzeit damit ausfüllte, der Nachwelt seine „Nachricht von der Insul Helgeland, so wie sie im Jahre 1699 beschaffen gewesen, aufgezeichnet und entworfen“ hatte. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Reglementierung der Landwirtschaft – damals schon

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“
von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Landwirtschaft auf Helgoland - heute: Ein Herde Heidschnucken auf den Wiesen des Oberlandes. Bild: Andreas Bubrowski

Landwirtschaft auf Helgoland – heute: Ein Herde Heidschnucken auf den Wiesen des Oberlandes.
Bild: A. Bubrowski

Auch die Landwirtschaft wurde damals schon reglementiert. Am 8. Februar 1698 wurde gerichtlich beschlossen:

„dass alle diejenigen, die Mist ausführen, nicht mehr über fremdes Land, und dasselbe sehr unrein machen, und auch nicht mehr auf der Gemeinde Grasland sondern auf ihr eigen Land legen. Die Kühe aber auf den rechten Bührweg und nicht auf den Fußstegen, auch nicht bey Süden umb die Häuser treiben“.

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  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Abfall- und Hochzeitsverordnung

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“ von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Brautwerbung und Hochzeitsverordnung auf Helgoland

Nach erfolgreicher Brautwerbung ist die Hochzeitsverordnung zu beachten.
Abb. Museum Helgoland

Auch für den Umweltschutz tat er (Herr von Colditz) was. Es wurde am 13. Juli 1693 angeordnet:

„Alß man bey itzo allhier grassierenden hitzigen Krankheit wahrnimmt, dass ein übler Gestank auß den Gossen, alß von dem Abfall der heraufbringenden Fische enstehet und solche Krankheit gar sehr vermehret wird, wird jedermanniglich bey unausbleiblicher Strafe anbefohlen, alle Gossen sauberzumachen und rein zu halten, sondern auch die Fischköpfe und allen Abfall so Gestank verursacht in den Mist zu verscharren und die stinkenden Mistkuhlen mit Stroh oder so gut sie können vor entstehenden Gestank zu schützen. Wie nicht weniger unten am Strande, auch der Abfall von den Fischen weit genug ins Wasser, damit solches wegtreiben kann, geworffen werden muss. Man wird gleichfalß deswegen fleissig visitieren lassen.“

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  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors