Kampf um Privilegien

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“ von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Westklippe-Djunkgat. Abb.: Museum Helgoland

Westklippe-Djunkgat. Abb.: Museum Helgoland

Die Insel war also mal wieder dänisch, die Privilegien wurden schon am 7. Juli 1684 bestätigt und es wurden sogar neue Wünsche erfüllt, unter anderen:

  • Eine Zusage, einen Eingeborenen als Landvogt einzusetzen,
  • Fremde Krämer, die nur von Ostern bis Michaelis hier sich aufhalten dürfen, müssen „bey den Einwohnern logieren“,
  • Der Ausschank, die Krügerei, ist nicht mehr Monopol des Landesherrn, sondern für alle Eingesessenen gegen Zahlung einer Gebühr möglich.

Das war nun für die Helgoländer von Vorteil. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Düne wird von Insel getrennt

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“ von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Helgoland, 1649.Abb.: Museum Helgoland

Helgoland, 1649.
Abb.: Museum Helgoland

Über das Leben und Treiben der Helgoländer in der zweiten Hälfte des 17. Jahrunderts besitzen wir eine Reihe weiterer Berichte von Zeitgenossen. Es gibt eine Fülle von Urkunden und Berichten, die uns ein gutes Bild vom damaligen Zeitgeschehen geben. Unsere Insel sah damals ja noch etwas anders aus als heute. Die Karte aus dem Jahre 1649 zeigt uns das mit Wohnhäusern und einer Kirche bestandene Oberland. Der nicht bebaute Teil wurde zum großen Teil als Weide genutzt für viele Schafe und einige Kühe, von denen am Anfang des 18. Jahrhunderts immerhin 50 Stück gezählt wurden. Das Vieh musste angepflockt werden, damit es nicht aus der Klippe fiel. Hier gab es dann auch viele Schreber­gärten, in denen Kartoffeln und Gemüse sowie vor allem Gerste angebaut wurde. Man weiß, dass 1764 nicht weniger als 300 Tonnen Gerste geerntet wurden. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Raue Zeiten und raue Sitten

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“ von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Krüss Bierhalle (Symbolbild).Grafik: Museum Helgoland

Krüss Bierhalle (Symbolbild).
Grafik: Museum Helgoland

Es waren raue Zeiten und es herrschten raue Sitten wie die alten Urkunden bezeugen. So beschwerten sich die Helgoländer im Jahre 1624 bei ihrem Fürsten über den Kapitän Hans Adolf Hoyer:

„Wir armen Unterthanen auf dem hilligen Lande müssen Euch klagen durch dieses Mittel, dass wir das Schreiben von Hamborch an Euch schicken und unser Elend vermelden, wie erbärmlich der Capptain Hoyer hier mit uns umgeht und unsere Weiber und Kinder zu Schanden bringet mit seiner Hurerei und notzüchtigt sie mit Gewalt, welches wir armen Leute leiden müssen. Wenn solchen Eure Fürstl. Gnaden nicht strafen will, so müssen wir den Kerl mit seinen Soldaten und bösem Anhange totschlagen, denn sie tun uns großen Aerger und wir wollen sie hier nicht länger leiden“.

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  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Vor 150 Jahren: Die zweite Seeschlacht bei Helgoland

Von Max Arnhold und Erich-Nummel Krüss

Der 9. Mai 1864 war für die Helgoländer ein ganz normaler Tag. Man wusste, dass Dänemark mit Preußen und Österreich im Krieg waren, wohl auch, dass der Krieg wahrscheinlich schon entschieden war, Jütland war bereits besetzt, die dänische Armee bei den Düppeler Schanzen geschlagen, ein Ende des Krieges stand kurz bevor. Die dänische Flotte kontrollierte jedoch die südliche Nordsee und blockierte den Handel mit den deutschen Häfen.

Fregatte „Schwarzenberg“ unter schwerem Beschuss. Grafik: gemeinfrei

Fregatte „Schwarzenberg“ unter schwerem Beschuss. Grafik: gemeinfrei

Die preußischen Schiffe waren nicht in der Lage dies zu verhindern und so erhielt die österreichische Flotte mit den Schiffen „Schwarzenberg“ und „Radetzky“ den Befehl von ihrer augenblicklichen Position im östlichen Mittelmeer zur deutschen Bucht zu versegeln. Das alles war aber für die Helgoländer nur von geringem Interesse, die Insel war englisch und in diesem Krieg nicht involviert. Weiterlesen