Hummerhandel und Hummerversand

Artikelserie von Erich-Nummel Krüss

hummer_helgolandHelgoländer Hummer.
Photo: Lilo Tadday

Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es vier Hummerhändler auf der Insel, die auch gleichzeitig Fischer waren:

  • Leopold Friedrichs,
  • Rickmer Lührs, „Oossenwinn“,
  • Hinrich Broders „Sniiwer“,
  • Nummel Krüß.

In großen schwimmenden Aufbewah­rungskästen (Hittfeet), die vor der Landung­sbrücke verankert waren, wurden die selbst gefangenen und aufgekauften lebenden Hummer gesammelt, bis eine Lieferung erfolgen konnte oder eine Bestellung einging.

In mit Pergamentpapier ausgelegten Spankörben, auf einer Schicht frischem Seetang und Eis, verpackte man die lebenden Hummer. Wieder mit Seetang bedeckt, mit Sackleinen vernäht und versehen mit dem Zusatz „LEBENDE HUMMER“ ging der Korb per Express auf die Reise. Die Hummer werden verplombt, d. h. an der gebundenen Hummerschere wird eine Plombe mit dem Aufdruck „HELGOLÄNDER HUMMER“ befestigt, so wird die besondere Güte dieses Hummers gekennzeichnet, um seinen berühmten Namen zu schützen.

Per Express auf die Reise

Auf diese Weise gelangten die Hummer bis nach Berlin. Aber auch auf der Insel selbst wurden in den Restaurants viele Hummer verzehrt. Die Chronik erzählt, dass die Hummerfischer eine jährliche Abgabe an lebenden Hummern an die Vögte und Gouverneure des jeweiligen Regenten als Deputat abzuliefern hatten. (wird fortgesetzt)

(Gestaltung: BUB)

Artikel zur Serie

  1. Die Hummerfischerei vor Helgoland – Fanggründe (24.02.2013)
  2. Fanggeräte und Methoden der Hummerfischerei (29.03.2013)
  3. Fangmengen und Fangzeiten der Hummerfischerei (30.04.2013)
  4. Hummerhandel und Hummerversand (31.07.2013)
  5. Hummerfang nach dem Zweiten Weltkrieg (30.09.2013)

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