Hummerhandel und Hummerversand

Artikelserie von Erich-Nummel Krüss

hummer_helgolandHelgoländer Hummer.
Photo: Lilo Tadday

Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es vier Hummerhändler auf der Insel, die auch gleichzeitig Fischer waren:

  • Leopold Friedrichs,
  • Rickmer Lührs, „Oossenwinn“,
  • Hinrich Broders „Sniiwer“,
  • Nummel Krüß.

In großen schwimmenden Aufbewah­rungskästen (Hittfeet), die vor der Landung­sbrücke verankert waren, wurden die selbst gefangenen und aufgekauften lebenden Hummer gesammelt, bis eine Lieferung erfolgen konnte oder eine Bestellung einging.

In mit Pergamentpapier ausgelegten Spankörben, auf einer Schicht frischem Seetang und Eis, verpackte man die lebenden Hummer. Wieder mit Seetang bedeckt, mit Sackleinen vernäht und versehen mit dem Zusatz „LEBENDE HUMMER“ ging der Korb per Express auf die Reise. Die Hummer werden verplombt, d. h. an der gebundenen Hummerschere wird eine Plombe mit dem Aufdruck „HELGOLÄNDER HUMMER“ befestigt, so wird die besondere Güte dieses Hummers gekennzeichnet, um seinen berühmten Namen zu schützen. Weiterlesen

Fanggeräte und Methoden der Hummerfischerei

VON ERICH-NUMMEL KRÜSS

In früheren Zeiten setzten die Helgoländer Fischer Hummernetze mit angebunden Ködern vor die Höhlen und Löcher, in denen sie Hummer vermuteten. In diesen verfingen sich die Hummer. Neben den Hummernetzen verwendeten sie auch noch den sogenannten Plumper, ein runder Eisenring mit einem Durchmesser von etwa einem Meter mit einem beutelartigen Netz darunter. Quer über den Rahmen wurde der Köder eingespannt.

xl_Hummerfischerei1Helgoländer Hummerkörbe. Foto: Museum Helgoland

Mit einer Korkleine (Semm) versehen, ließ man ihn auf den Grund und wartete, bis man annahm, dass sich der Hummer mit dem Köder beschäftigte. Nun musste man den Plumper schnell hochziehen, damit der Hummer ins Netz gedrückt wurde und keine Gelegenheit fand, wegzuschwimmen. Wahrscheinlich wurde diese Art des Hummerfischens meist südlich auf Aadebrunn betrieben, denn die Gefahren­tonne „Düne-Süd“ wird von den Helgoländer Fischern immer noch „Plumper Tenn“ genannt. Weiterlesen

Weihnachtsgruß und Resümee 2012

Im zurück liegenden Jahr 2012 konnte für alle Freunde Helgolands und alle an seiner Geschichte, Gegenwart und Zukunft Interessierten ein zentrales Anliegen von HELGOLAND-GENEALOGIE abgeschlossen werden: Die Serie Helgoländer Biografien. Es war aber auch möglich, über dieses Medium meine Ahnen­forschung einem größeren Kreis bekanntzumachen, wie manche Anfrage aus dem In- und Ausland zeigt.

Winterliches Helgoland. Foto: Fotodienst Höhler

Für das Interesse an meiner Arbeit im zurückliegenden Jahr bedanke ich mich bei den Besuchern von HELGOLAND-GENEALOGIE herzlich. Ich wünsche Ihnen allen FROHE WEIHNACHTEN 2012 und ein gesundes NEUES JAHR 2013.

Erich Nummel-Krüss Weiterlesen

Erich Paul Jansen Friedrichs (1890 – hingerichtet 1945)

Serie: Helgoländer Biografien, herausgegeben von Erich-Nummel Krüss

Erich Paul Jansen Friedrichs.
Foto: Museum Helgoland

Erich Friedrichs war ein leidenschaftlicher, intel­ligenter Mann; ein Mann, der seine Heimat Helgoland über alles liebte und im Laufe seines Lebens viel für sie riskierte. Am Ende be­zahlte er dafür mit seinem Leben. Friedrichs wurde am 2. November 1890 auf Helgoland geboren. Seine Mutter war Fanny Elise Krüß, sein Vater Peter Paul Fried­richs. Drei Monate vor seiner Geburt war die Insel wieder in deutschen Besitz übergegangen, nachdem sie 83 Jahre lang unter britischer Herrschaft gestanden hatte. Viele Helgoländer sprachen daher gutes Englisch, auch Erich Friedrichs. Diese Kenntnisse wür­den ihm im Ersten und Zweiten Weltkrieg noch von Nutzen sein.

Auf Helgoland wurde Erich „Eäk Fink“ genannt, das hörte er jedoch nicht so gern. Schon mit 19 Jah­ren trat er im Januar 1910 in die Kaiserliche Deutsche Marine ein und blieb dort bis Juni 1912. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, war er schon von Beginn an wieder bei der Marine und kam erst Ende März 1919 nach Helgoland zurück. Weiterlesen