Eigene Wiesen und Weiden in Utholm

VON OTTO-ERWIN HORNSMANN1

teaser_christian_III_of_DenmarkChristian III. von Dänemark und
Norwegen, um 1550.
Abb. gemeinfrei

Helgoländer Fischer werden sich kaum direkt an den Heringsfang im größeren Maße beteiligt haben, zumal sie kein Absatzgebiet gefunden haben dürften, weil alle Küstenländer und Küstenstädte dazu ihre eigenen Flotten eingesetzt hatten. Aber sie vermieteten den Fremden Wohnraum und Grundstücke und leisteten Dienste aller Art. Sie fuhren als Besatzung auf den großen Schiffen, erlernten den Fischfang nach den neuesten Methoden mit modernen Fanggeräten und konnten sich sicherlich nach und nach eigene große Boote anschaffen. Es war eine kurze Glanzzeit für sie, aus der berichtet wurde, dass Helgoländer eigene Wiesen und Weiden in Utholm besessen hatten. So wird be­richtet, dass …Eyderstedter und andere vom festen Lande ihre benötigten Gel­der von Helgoländern erleihen konnten. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Heringsmengen ändern alles

VON OTTO-ERWIN HORNSMANN1

HeringslaichHeringslaich. Foto: gemeinfrei

Das Dasein der Helgo­länder Einsiedler änderte sich jedoch, als ab 1425 der Hering in ungeheueren Mengen in der Nähe der Insel Helgoland erschien. Alle Städte an der Küste beteiligten sich am Fang und viele Händler ließen sich auf der Insel nieder und bauten Lager- und Packhäuser. Es waren an diesem Heringsegen, der fast 100 Jahre anhielt, zeitweilig 200 bis 300 Schiffe beteiligt, die mehr als 2.000 Mann beschäftigten und auf der Insel über 200 Fischerbuden benötigten. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Fangmengen und Fangzeiten der Hummerfischerei

Serie von ERICH-NUMMEL KRÜSS

FANGMENGEN (ABSATZ) – Zu Anfang des 17. Jahrhunderts gab es schon eine sehr intensive Hummerfischerei. Im Jahre 1615 wird von einer Fang­menge von 37.000 Stück Hummer berichtet. Um 1712 brachte man in England versuchsweise Hummer an den Markt, trotzdem blieb Hamburg weiterhin der Hauptabsatzmarkt. 1790 betrug die Ausbeute rund 50.000 Hummer. 1883, unter britischer Verwaltung, waren es jährlich 20.000 bis 30.000 Hummer, gefangen in 4.000 Hummerkörben gefangen, im Jahre 1888 dann über 33.000 Stück.

Hummerfang vor Helgoland. Foto: Museum Helgoland

Hummerfang vor Helgoland. Foto: Museum Helgoland

Die Zahl der Hummerfischer betrug zu der Zeit über 300. Im Jahre 1894 fischten noch 60 Boote mit über 100 Fischern und brachten 60.000 bis 70.000 Stück an Land. 1906 spricht die Statistik von 54.000. Danach ging der Ertrag drastisch zurück. Auch die Entdeckung Steingrunds 1910 brachte keinen großen Auf­schwung. Dieser kam erst mit dem Jahr 1931, bei der Entdeckung Fiirs Noordens. In den Jahren bis 1937 lag die jährliche Fangmenge bei mehr als 80.000 Hummer. Weiterlesen

Fanggeräte und Methoden der Hummerfischerei

VON ERICH-NUMMEL KRÜSS

In früheren Zeiten setzten die Helgoländer Fischer Hummernetze mit angebunden Ködern vor die Höhlen und Löcher, in denen sie Hummer vermuteten. In diesen verfingen sich die Hummer. Neben den Hummernetzen verwendeten sie auch noch den sogenannten Plumper, ein runder Eisenring mit einem Durchmesser von etwa einem Meter mit einem beutelartigen Netz darunter. Quer über den Rahmen wurde der Köder eingespannt.

xl_Hummerfischerei1Helgoländer Hummerkörbe. Foto: Museum Helgoland

Mit einer Korkleine (Semm) versehen, ließ man ihn auf den Grund und wartete, bis man annahm, dass sich der Hummer mit dem Köder beschäftigte. Nun musste man den Plumper schnell hochziehen, damit der Hummer ins Netz gedrückt wurde und keine Gelegenheit fand, wegzuschwimmen. Wahrscheinlich wurde diese Art des Hummerfischens meist südlich auf Aadebrunn betrieben, denn die Gefahren­tonne „Düne-Süd“ wird von den Helgoländer Fischern immer noch „Plumper Tenn“ genannt. Weiterlesen