1. März 1952 – Helgoland ist endlich frei! Ein beispielloser Wiederaufbau beginnt

Fünfter und letzter Teil einer Serie von Erich-Nummel Krüss
zum 60. Jahrestag der Freigabe Helgolands

Das waren 1952 die Ersten. © Museum Helgoland

Das waren 1952 die Ersten. © Museum Helgoland

Immer noch suchte die Air Force ein Ersatzbombenziel für Helgoland. Mit dem Großen Knechtsand zwischen der Elbe- und Wesermündung meinte man dann, dieses Ziel gefunden zu haben. Am 1. März 1952 war es schließlich soweit, Helgoland war frei! Vorbereitungen waren schon vorher getroffen worden, und so begann das Wasser- und Schifffahrtsamt sich mit einem Wohnschiff und die Gemeinde Helgoland mit den Helgoländer Handwerkern im Keller des heutigen Bli Hüs einzurichten. Weiterlesen

Tönnies Daniel Denker (1867-1929)

Serie: Helgoländer Biografien

Tönnies Daniel Denker (1867-1929).
Foto: Museum Helgoland

Daniel Denker wurde am 30. November 1867 auf der Insel als Sohn des Helgoländer Zimmermanns Jasper Paul Denker und Anna Maria Tönnies geboren. Von Jugend an Seemann, bestand er schon sehr jung das Helgoländer Lotsenexamen und wurde bereits 1891 Mitglied der Rettungsboots­besatzung. 1905 wurde er Vormann des Helgoländer Rettungsbootes „Claus Dreyer“. Bis zu seinem Tode hat er diesen Posten wahrgenommen. Während seiner langen Dienstzeit im Rettungswesen erwarb sich Daniel Denker große Anerkennung und viele Auszeichnungen.

Insgesamt rettete er 416 Menschen aus Seenot

Am 8. Dezember 1907 erhielt er die hollän­di­sche Rettungsmedaille für die Rettung der Besatzung der holländi­schen Tjalk „Nieuwe Zorg“. Insgesamt rettete er 416 Menschen aus Seenot. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. verlieh ihm am 25. Sep­tem­ber 1907 das Allgemeine Ehrenzeichen. Er wurde weiterhin mit der Großen Goldenen Prinz-Heinrich-Medaille für besonders mutige Taten im Küsten­rettungs­dienst ausgezeichnet. Während des Ersten Weltkrieges bekam er als erster Helgoländer das Eiserne Kreuz für die Rettung 70 in höchster Lebensgefahr schwebende Soldaten. Weiterlesen

Für Helgoländer Fischer kehrte 1948 bis 1950 der Krieg kurzzeitig zurück

Vierter Teil einer Serie von Erich-Nummel Krüss
zum 60. Jahrestag der Freigabe Helgolands

Wir fischten weiterhin Hummer auf Norden und Steingrund zusam­men mit anderen Helgoländer Fischern und kamen nicht mehr allzu oft in die Nähe der Insel. Man ging einfach auf der Nordsee vor Anker wenn es Nacht wurde. Wer schon mal nachts auf offener See auf einem ankernden Schiff schlafen wollte, weiß, wie diese Nachtruhe aussieht! Wurde das Wetter allzu schlecht, dann suchten wir uns in Lee der Insel einen geschützteren Platz, immer der Gefahr von Übungsangriffen ausgesetzt.

© Museum Helgoland

© Museum Helgoland

Einmal ankerten wir in der Nähe der Düne bei der Aade, suchten Schutz vor einem starken westnordwestlichen Wind. Unser Hittfatt, der Hummerkasten, mit dem gesamten Fang der letzten Tage, hatten wir achteraus gebunden. Wir lagen schon lange in der Koje, als es brummte. Aus Sorge, zu dicht bei ihrem Bombenziel zu liegen, versuchten wir, so schnell wie möglich unseren Ankerplatz zu verlassen, aber das Hittfatt musste erst übernommen werden und der Anker gehievt. In dieser Zeit flog die Royal Air Force einen kompletten Tiefangriff auf die Insel, schoß mit Leuchtspurmunition und warf Brandbomben. Obwohl es eigentlich auf Helgoland nichts mehr gab, was brennen konnte, war die ganze Insel im rotem Feuer und man konnte die Piloten im Tiefflug in ihrem Cockpit sitzen sehen. Weiterlesen

Helgoländer Hummer gegen dänische Kronen

Serie von Erich-Nummel Krüss zum 60. Jahrestag der Freigabe Helgolands1

Ich entsinne mich noch gut eines für mich sehr eindrucksvollen Vorfalls. Wir liefen mit unserer Eta-Elisabeth in den Vorhafen ein und da lag ein großer dänischer Kutter aus Esbjerg, die E 48 vor Anker! Verpflegung war zu der Zeit äußerst knapp und mein Vater witterte sogleich eine Chance, dies etwas zu ändern. Wir gingen längseits und zeigten ihnen unsere Alkoholration des gesamten Monats.

Helgoländer Fischer kehren zurück. Foto: Museum Helgoland

Es wurde an Bord gebeten. Da ich mit meinen 15 Jahren ziemlich dünn und unterernährt aussah, wurde mir sofort eine Milchsuppe (mit frischer Vollmilch!) gekocht, wo hinein noch ein großer Klumpen Butter gerührt wurde. Viel wurde erzählt und zum Abendessen gab es dann Gulasch aus Dosen mit saueren Gurken und alles was man sich sonst noch wünschen konnte – für uns das reinste Schlaraffenland! Die Dänen durften nur im Hafen ankern, weil sie (angeblich) Maschinenschaden hatten, aber in Wirklichkeit wollten sie mit Helgoländer Fischern Kontakt aufnehmen, um Hummer aufzukaufen. Darauf gingen wir ein. Weiterlesen

  1. am 1. März 1952