Helgoländer werden Dänen – wieder einmal

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“
von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Gottorp (1671-1702), Kupferstich von Pieter van Gunst nach einem Gemälde von Ludwig Weyandt, 1704, Abb. gemeinfrei

Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Gottorp (1671-1702), Kupferstich von Pieter van Gunst nach einem Gemälde von Ludwig Weyandt, 1704, Abb. gemeinfrei

Die Helgoländer waren voll beschäftigt mit ihrem Kampf um das tägliche Brot, sie hatten mit ihren eigenen Sorgen und Nöten genug zu tun und gar keine Zeit, sich auch noch Gedanken zu machen über all das, was da ganz weit weg von ihnen auf dem Festland passierte. Da saß in Frankreich König Ludwig XIV. auf dem Thron, der baute aber nicht nur das Versailler Prunkschloß, sondern führte rund um sich herum Kriege, wobei dann u.a. auch die Pfalz verwüstet und das Heidelberger Schloß zerstört wurde. In England gab es nach blutigen Bürgerkriegen (Oliver Cromwell) Land- und Seekriege u.a. mit Frankreich und Spanien, wo so nebenbei 1704 Gibraltar eingenommen wurde. Der Kurfürst von Brandenburg, der „Große Kurfürst“ hatte in vielen Feldzügen sein kleines Terrritorium so vergrößert, dass sein Sohn sich 1701 zum König von Preussen ausrufen lassen konnte. Auch der Regent Helgolands, der Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Gottorp, hatte in der großen Politik mitgespielt. Er hatte sich mit der europäischen Großmacht Schweden verbündet gegen Dänemark, das gemeinsam mit Polen und Russland um die Vormacht im Ostseeraum kämpfte. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Armut, Krankheit, Unglück, Tod

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“
von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Sturmläuten - das Leben auf Helgoland forderte immer wieder Opfer.Grafik: Museum Helgoland

Sturmläuten – das Leben auf Helgoland forderte immer wieder Opfer.
Grafik: Museum Helgoland

Der Landvogt hatte am 28. Januar 1696 seiner Abrechnung die nachstehende, interessante Erläuterung beigefügt. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Lockerer Lebenswandel der Helgoländerinnen?

Serie „Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland“
von OTTO-ERWIN HORNSMANN1

Kirchgang von Männern und Frauen, jung und alt, also alles sehr sittsam. Grafik: Museum Helgoland

Kirchgang von Männern und Frauen, jung und alt, also alles sehr sittsam. Grafik: Museum Helgoland

Der Herr Böttcher kam dann zu dem Frauen-Volk und damit auch zu einem Thema, das spätere Schriftsteller immer nur schamhaft und vage mit „lockerem Lebenswandel“ der Helgoländerinnen umschrieben hatten. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Vor 70 Jahren: Die Zerstörung Helgolands am 18. April 1945

Von Erich-Nummel Krüss

Die Bombardierung aus der Perspektive der Angreifer. Foto: Museum Helgoland

Die Bombardierung aus der Perspektive der Angreifer. Foto: Museum Helgoland

Der 18. April 1945 war der schicksal­hafteste Tag in der Geschichte Helgo­lands und seiner Insulaner. Denn vor 70 Jahren, drei Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde die Insel Helgoland von 981 Bombern der britischen Royal Air Force in drei Wellen angegriffen und innerhalb einer Stunde und 44 Minuten in Schutt und Asche gelegt. Obwohl das Überleben der Insulaner in den Schutz­räumen nicht gefährdet war – es starben 128 Personen, darunter 12 Zivilpersonen – waren es zwei nicht enden wollende grauenvolle Stunden in den Bunkern. Das immer wieder heran rollende Grollen der Angriffswellen, die Erschütterungen des Felsens, der Lichtausfall, das Schreien und Weinen von Kindern und Erwachsenen werden alle Beteiligten nie vergessen. Als der Alptraum vorüber war und die Bunkertüren geöffnet wurden, wusste man, denn der Geruch der Trümmer und die riesigen Staub­wolken ließen es erahnen: Die Insel war total verwüstet. Weiterlesen